Lieblingsbücher 2017

Die Welt mit anderen Augen sehen – das gelingt durch die Lektüre besonderer Bücher. Vorhang auf für die Highlights meines Lesejahres 2017!

Außer-Gewöhnlich
Ungewöhnliche Einblicke in das Gruselkabinett der Parasiten gewährt Brigitta Falkner in ihrem kunstvoll gestalteten Buch Strategien der Wirtsfindung – eine Graphic Novel mit Lyrik, Wissenschaft und Wimmelbildern.

Außergewöhnlich offen berichtet die Geo-Biologin Hope Jahren in Blattgeflüster von ihrem beruflichen Werdegang als Forscherin, die mit einer bipolaren Störung zu kämpfen hat und ihre unkonventionellen Ideen gegen den männlich dominierten Wissenschaftsbetrieb durchsetzen muss. Dabei helfen ihr unbändiger Sinn für Humor und der beste Freund Bill.

Mit einem kleinen Boot auf dem Nordmeer herumschippern, um den legendären Eishai zu fangen – so eine außergewöhnlich absurde Idee hatten Morten A. Strøksnes und sein Freund Hugo. Das Buch vom Meer erzählt von diesem Abenteuer mit Ausflügen in die Naturgeschichte der Meere.

Ausdehnung des Kosmos, Aufspüren von Neutrinos, das Ausmaß der Dunklen Materie – mit gewöhnlichen Methoden ist dem Universum nicht beizukommen. Um es zu erforschen, benötigt die Astrophysik ausgefeiltere Methoden als Experimente im Labor. Die Philosophin und Astrophysikerin Sibylle Anderl erklärt in ihrem Buch Das Universum und ich, wie es geht.

Augenschmaus
Die Natur ist voller komplexer Bündnisse, zwischen Blüten und Insekten, Bäumen und Pilzen, Mensch und Hund. Denn ohne Symbiosen ist das Überleben ungleich schwieriger. Josef H. Reichholf zeigt uns die verblüffendsten Tauschbeziehungen. In den zauberhaften Bildtafeln von Johann Brandstetter werden sie lebendig.

Augenöffner
Weniger Insekten, weniger Vogelarten, weniger Wildkräuter. Wer mit offenen Augen durch die Landschaft geht, vermisst viele Lebensformen, die in der Kindheit noch häufig waren. Susanne Dohrn klärt in ihrem Buch Das Ende der Natur auf, wie die Intensivierung der Landwirtschaft zum Aussterben vieler Tier- und Pflanzenarten beiträgt.

Die Wirklichkeit ist nicht bunt, sondern völlig farblos. Sie ist ganz anders als wir sie wahrnehmen, lehrt uns der Hirnforscher David Eagleman. In seinem erhellenden Buch The Brain – Die Geschichte von Dir zeigt er, wie unser Gehirn eine Welt konstruiert, die für uns schlüssig ist.

Alles ist Algorithmus! Der Mensch, der technische Fortschritt, die Datenströme, denen wir uns ausliefern. Yuval Noah Harari öffnet uns in seinem Buch Homo Deus – Eine Geschichte von morgen die Augen, welche Zukunft die überhebliche, nach Selbstoptimierung strebende Menschheit erwartet. Irgendwann sind die Algorithmen besser als wir. Und dann? Aus die Maus!

Ich schließe meine Bilanz des Lesejahres 2017 mit den besten Wünschen an meine aufmerksame Leserschaft! Genießt die Feiertage mit aufregenden Büchern, die die Welt in einem neuen Licht erscheinen lassen.

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6 Kommentare

  1. David Eagleman’s Buch war vielleicht Pate für:
    „Ich ist nicht Gehirn“: Markus Gabriel „.
    Das habe ich gelesen, es ist ein Ritt durch die Aberzahl an Gedanken und Erörterungen zu Ich und Bewusstsein, Willensfreiheit und Determination, von Aristoteles über Freud bis zur Jetztzeit.
    Beiläufig lesen kann man jedenfalls dieses Buch nicht….

    Jetzt lese ich ein wunderbares Buch von Peter Bieri: Das Handwerk der Freiheit, zum selben Thema.
    Bieri schreibt ungemein gut in meinen Augen, sofern ein echter Gewinn in jedem Fall. Auch wenn eine schlussendliche Antwort ausbleiben sollte…

    • Wow, das Buch von Markus Gabriel klingt wirklich faszinierend! Ich habe mir gerade das Inhaltsverzeichnis angesehen. Sehr anspruchsvoll, diese Kombination aus Philosophie und Neurowissenschaft. Ein Buch für Zeiten, in denen einen nichts ablenkt. ;-)

  2. Schöne Auflistung! Sybille Anderl ist auf meinem SUB schon ganz weit hoch gewandert, sie ist bald an der Reihe, bei Homo Deus stimme ich Dir 100% zu, Brigitta Falkner ist auf dem Wunschzettel aber aber wo ist denn meine Octavia??? Hätte gedacht „Rendezvous mit einem Oktopus“ schafft es in deine Topliste, aber guad, dann halt auf meine ;)
    Ganz liebe Grüße…

    • Hast du nicht eine Lesung von Sibylle Anderl besucht? Da bist du ja schon mal gut auf den Inhalt vorbereitet.
      Tja, Sy Montgomery habe ich noch nicht gelesen. Ich bin mir nach einigen Rezensionen nicht sicher, ob es mir nicht zu sehr menschelt. Auch deine Hirngymnastik zur Meeresbiologie hat mich darin bestärkt. Mal sehen, ob ich das noch nachhole ;-)
      Liebe Grüße!

  3. Tolle Liste! Sehr schön, dass auch „Das Buch vom Meer“ Erwähnung findet. Auch eines meiner Lieblingstitel des Jahres. „Homo Deus“ will ich noch lesen, allerdings ist da zuvor noch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ fällig. Viele Grüße

    • Kein Wunder, dass dir „Das Buch vom Meer“ gefallen hat. Es passt ja perfekt zu deiner Leidenschaft für die Skandinavier. Und auf die „Kurze Geschichte der Menschheit“ kannst du dich freuen! Das hat mich auch begeistert :-)

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