Deutscher Sachbuchpreis 2021 – eine gelungene Premiere

Gestern wurde im Berliner Humboldt Forum der Deutsche Sachbuchpreis 2021 verliehen. Er geht an Jürgen Kaube für sein Werk Hegels Welt, erschienen im Rowohlt Verlag: eine Biografie über den großen Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel und die geisteswissenschaftlichen und politischen Umwälzungen seiner Zeit um 1800. Herzlichen Glückwunsch!

Der neue Deutsche Sachbuchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben und ist mit insgesamt 42.500 EURO dotiert, davon 25.000 EURO für den Gewinner. Und was macht Hegels Welt so preiswürdig? Aus der Begründung der Jury: »Die Stärke Hegels war es, sich allen Wissensgebieten mit ganzer Person auszuliefern und dabei an den eigenen Erkenntnissen zu zweifeln. Dieses Sicheinlassen auf eine sich ändernde Welt macht Hegel so inspirierend für die Gegenwart, in der sich das unvoreingenommene Denken gegen falsche Gewissheiten, Wissenschaftsfeindlichkeit und Ausgrenzung von Schwächeren behaupten muss.« Hier ist der Link zur Preisverleihung mit dem sichtlich überraschten Preisträger. Hegel mag uns heute fern scheinen. Doch Jürgen Kaube sieht Hegels Aktualität in seinem Streben nach Wissen. Er war ein Denker und Leser, der zur Selbstkorrektur fähig war.

Außer Hegels Welt waren folgende Bücher nominiert:

Mein Patenbuch als Sachbuchpreisbloggerin habe ich kürzlich im Blog vorgestellt: Menschwerdung eines Affen von Heike Behrend. Wer sich für den Gewinner-Titel interessiert, wird beim Sachbuchpreisblogger Stefan vom Blog Poesierausch fündig. Weitere Artikel der beteiligten Blogs und alle Infos zum Deutschen Sachbuchpreis findet ihr auf der Website Deutscher-Sachbuchpreis.de

Rund um die neue Auszeichnung fanden einige Veranstaltungen im Livestream statt, zum Beispiel der fabelhafte Deutsche Sachbuch-Slam im Mannheimer Technoseum und die Matinée im Humboldt Forum am vergangenen Sonntag. Wunderbare Gelegenheiten, um die Nominierten besser kennen zu lernen.

Ich habe die Berichterstattung zum Thema genau verfolgt und freue mich über die große Aufmerksamkeit, die die Bücher auf sich zogen. Neben zahlreichen Artikeln im Feuilleton gab es einen regen Austausch in den sozialen Medien, unter Beteiligung von Buchhandlungen, Bibliotheken, Blogs und einem breiten Publikum: unter den Hashtags #deutschersachbuchpreis, #sachbuchpreis, #DSP21 und #sachbuchpreisbloggen. Somit wurde das Ziel der Initiatoren erreicht: die Aufmerksamkeit für Sachbücher als Grundlage von Wissensvermittlung, fundierter Meinungsbildung sowie als Impulsgeber für den öffentlichen Diskurs zu fördern. Überall diskutierten Menschen intensiv und leidenschaftlich über ihre Buchpreis-Lektüren. So viel Interesse wünsche ich mir dauerhaft für das Sachbuch!!!

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2 Kommentare

  1. Den schlussatz mag ich untersteichen!!

    In meinem Heimatort gibt es einen Hegel, der sich vom Meister ausdrücklich distanziert und sich von einer Nebenlinie/geschwisterlinie herrühren sieht. Immerhin liegt hegels Zeit ja nicht so lange zurück.

  2. Danke fuer den schoenen Artikel! Ich hatte nach der ersten Vorstellung der Buecher, einige der Sachbuecher auf meine Wunschliste hinterlegt… Und jetzt hat mich, dank dieses Beitrags, das Fieber doch wieder gepackt und ich habe Heike Behrend & Juergen Kaubes Buecher bestellt. :D Vorfreude!

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