Auch in dieser Folge sind nur Neuerscheinungen zu finden, die mich persönlich ansprechen und die ich bei einem Vielfachen an Lesezeit sicher alle lesen würde, total subjektiv ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Hier geht es zu den
Neuerscheinungen aus der Geschichte:
Das 18. Jahrhundert war eine Zeit des Aufbruchs, geprägt von wissenschaftlichen Entdeckungen, philosophischen und literarischen Diskursen und revolutionären Ideen. Wie lebte es sich damals in Berlin, Göttingen, Jena oder Weimar, Als Deutschland noch nicht Deutschland war? Bruno Preisendörfer hat den Zeitgenossen Goethes über die Schulter gesehen und sich in Romane, Briefe, Tagebücher und Zeitungsausschnitte vertieft.
Auch der Reiseschriftsteller und Naturforscher Georg Forster wurde von dieser Epoche geprägt. Mit 17 reiste er als Zeichner mit James Cook um die Welt und lernte andere Völker schätzen und respektieren. Mit 40, am Ende seines Lebens, war er Freiheitskämpfer und Revolutionär. Jürgen Goldstein erzählt in seinem Buch Georg Forster – Zwischen Freiheit und Naturgewalt von diesem kurzen spannenden Leben. Buchvorstellung im Blog
Greg Woolf bietet mit seinem Buch Rom – Die Biographie eines Weltreichs einen sehr guten Gesamtüberblick über 1.500 Jahre Geschichte von der Römischen Republik bis zur Kaiserzeit. Wie konnte die römische Zivilisation den gesamten Mittelmeerraum erobern und verändern? Durch Unterwerfung oder Kooperation? Welche Werte setzten sich durch? Ein Vergleich mit anderen Reichen jener Zeit erklärt das Geheimnis des römischen Erfolgs.
Von den Kreuzzügen haben wir Europäer eine ziemlich genaue Vorstellung dank zahlreicher Werke, die diese Zeit aus europäischem Blickwinkel betrachten. Der Historiker Paul M. Cobb hat arabische Quellen aus dem Mittelalter ausgewertet und beschreibt den Kampf ums Paradies erstmals aus islamischer Sicht. Ein originelles, lebendig erzähltes Buch, das interessante Aspekte wie Handel, Diplomatie und kulturelle Differenzen herausarbeitet.
Zyklopen, Chimären und die absonderlichsten Fabelwesen bevölkerten die mittelalterliche Welt. Sie waren überall in der Architektur, Kunst und Literatur zu finden. Rudolf Simek ist ihren Spuren bis in die Gegenwart gefolgt. In dem Buch Monster im Mittelalter erforscht er ihr Herkunft und Bedeutung. Mit einem Lexikon der Fabelwesen und vielen Abbildungen.
Während des Spanischen Bürgerkriegs begegneten sich in Madrid drei Liebesspaare: die Schriftsteller Ernest Hemingway und Martha Gellhorn, das Fotografenpaar Robert Capa und Gerda Taro sowie die Kriegsberichterstatter Arturo Barea und Ilsa Kulcsar. Amanda Vaill erzählt in ihrem süffig geschriebenen Buch Hotel Florida vom Kampf gegen den Faschismus, vom Leben in einer umkämpften Stadt und von Liebe und Verrat.
Alle Leseratten-Folgen des Frühjahrs 2015 im Überblick:
- Physik und Astronomie
- Geowissenschaft
- Biologie
- Geschichte
- Wissenschaft und Forschung
- Mixed: Digitale Gesellschaft, Mathematik, Psychologie
Alle Bücher sind natürlich schon vorbestellbar bei der Buchhandlung Eures Vertrauens!
Jetzt bin ich gespannt, welche Bücher Euch am besten gefallen. Ich hab ja schon eine Ahnung. Mal sehen, ob ich richtig liege.
Mmh, also mich spricht Georg Forster am meisten an, wegen des Reisens :-)
Das Buch ist auch mein Favorit! Bis März müssen wir uns noch gedulden.
Der Georg Forster wartet noch mit seiner Reise um die Welt auf mich! Ich wusste garnicht, dass er so früh verstorben ist. Tja, wieder ein Buch aus den Ecken gekramt und auf den Stapel gepackt!
Dein Vorrat ist wirklich beneidenswert! Ich habe mir gestern ein gebrauchtes Exemplar dieser Reise bestellt und freu mich schon drauf!
Genau deswegen brauch ich hier ja gewissermaßen einen Guide und “Elementares Lesen” ist ideal dafür! Habe ich mich eigentlich schon dafür bedankt? Danke!
Aber ich wette, dein Bücherberg ist größer! ;-)
Ich freue mich schon auf die Besprechung der Monster.
Liebe Petra,
das ist ja eine tolle Liste. Ich weiss gar nicht, was ich da streichen möchte. Naja, Ganz besonders spannend finde ich jedenfalls das Hotel Florida, das Buch von Preisendorfer und di Gerb Forster Biographie. Ich glaube, Forster ist mindestens genau so spannend, wie Humboldt.
Liebe Grüsse und herzlichen Dank für Deine grossartige Auswahl
Kai
Danke, lieber Kai! Mir gehts ja ähnlich wie dir. Streichen ist schwer, aber man muss Prioritäten setzen. Und das ist bei mir der Forster. Auf den freue ich mich am meisten!
Liebe Grüße, Petra
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